Nächste Woche ist es soweit – Lotta lebt ein Jahr bei uns in Hallbergmoos. Was macht man da als Hunde-“Eltern”? Party veranstalten? Mit Leberwurst füttern so viel sie will? Keine gute Idee … lieber mal 5 Minuten Zeit nehmen und darüber nachdenken, was in dem einen Jahr alles passiert ist …
Angefangen hat es mit Fleur’s Überfall an Tag 1 am Gartenzaun und einem kleinen, verschüchterten Lagotto-Welpen der da aber ganz dringend auf den Arm musste … Heute wird Fleur von Lotta getröstet und mit Spielzeug versorgt weil “ihre” Menschen ohne sie in den Urlaub gefahren sind … Ansonsten rasen die beiden am Zaun auf und ab, knutschen durch den Gartenzaun und manchmal spielen sie sogar miteinander … Leider ist Lotta ein bisschen ungestüm und dem kleinen Dackel körperlich deutlich über … schade.
Dann kam die Zeit von “bin gar nicht müde und überhaupt schlaf ich nicht” … zwei Wochen Stress, schlechter Laune und viel Generve. Ein bisschen leiden wir immer noch an der Krankheit aber es ist viiiiiiiil besser geworden – und beim nächsten Welpen wissen wir, wie wichtig das ist. Da gibt’s nur eins: Box auf, Welpe rein, Box zu – gute Ruh! Überhaupt haben wir den einen oder anderen Fauxpas begangen … “Platz” zB ist immer noch ein Fremdkörper im Lagotto-Wörterbuch, genau wie “Körbchen” oder “Ruhe” … mal klappt, meist nicht. Unsere Maus ist halt neugierig und immer mit der Schnauze vorn dabei.
Dann ging es in die Welpenschule bei Sabine … damals für Lotta die Person des Grauens … die wollte ja auch ganz merkwürdige Dinge von ihr … Hat sich auch um 180° gewendet! Läuft – nicht immer gut aber läuft … Schade das wir über den Sommer kaum an den Erziehungsstunden teilnehmen können aber irgendwie müssen wir das Geld fürs Futter ja auch verdienen … für “niedlich gucken” gibt’s weder Hunde- noch Menschenfutter. Eigentlich schade …
Futter ist dann auch schon das nächste Thema: was haben wir nicht alles ausprobiert? Trockenfutter, Nassfutter, Schonkost, Barf, 2 Mahlzeiten, 3 Mahlzeiten. mehr oder weniger Leckerchen, Gemüse und Tee … sie hat schon einen nervösen Magen und das Thema Essen ist mit Vorsicht zu geniessen – das braucht Ruhe und Fingerspitzengefühl … zwei Eigenschaften, die einem permanent hungrigen Hund echt fehlen. Als Nahrungsergänzung gab es das Thema “Kieselsteine”, die leider in unserem Garten überreichlich wachsen und gedeihen. Tierarztrechnung inklusive 🙁
Aber es werden ja nicht nur Kieselsteine gefressen (aktuell hoffentlich nicht – zumindest sehen wir es nicht und wenn einer fehlt, fällt das leider auch nicht auf) – sondern auch alle Spielzeuge … Angefangen bei einer langen Ahnenreihe von diversen Gustavs bis hin zum aktuellen Daniel – ihre Schlafpuppen werden alle irgendwann in Nacht- und Nebelaktionen hinterrücks gemördert. Dazu kommen diverse Bälle und ein ganzen Haufen Spielzeug, der einem Rottweiler-Rudel locker standgehalten hätte, der Ausdauer eines Lagotto aber in keinster Weise gewachsen war. Zum Glück sind wir schnell drauf gekommen, dass benutzte Socken ein geiles Spielzeug für sie sind … die heutige Sockenqualität und durchschnittlich 150Km Hundespaziergang im Monat sorgen für steten Nachschub … Andererseits macht Lotta auch nur ihre Sachen kaputt – weder Schuhe noch Kabel oder Teppich/Möbel haben nachhaltige Beschädigungen erfahren.
Nach der Welpenzeit kam der erste Urlaub mit Hund und danach direkt der Youngster-Kurs. Im Urlaub konnte sie auf einmal schwimmen und sich im Restaurant (manchmal) benehmen. Im anschließenden Youngster-Kurs gab es wöchentliche Termine im Sportpark oder an der Schule auf dem Parkplatz. Was haben wir nicht alles probiert um das Mädchen zu einer ordentlichen Mitarbeit zu bewegen? Sie vollgestopft, sie hungern lassen … mal lief es gut, mal war es die totale Katastrophe – sicherlich auch, weil wir viel zu nachsichtig waren (und noch sind) und ihr Dinge durchgehen lassen. Dazu kommt noch die eingebaute Lagotto-Intelligenz – da läufts nach dem Motto “warum soll ich das nochmal machen? Ich habs doch verstanden und kanns … Geh weiter … Los, mehr und neues Zeug will ich …” Menschen am Rande des Nervenzusammenbruchs … Cool waren dann aber wiederum die “Sondertermine”. also die Stunden in der Fussgängerzone in Freising oder am Flughafen. Neu, spannend – Lotta macht unerschrocken alles mit und kanns. Auch halbe Tage im Büro sind problemlos – da wird einmal rund geschnuffelt, viel gepennt und wenn die anderen Lagotti “da” sind auch viel Unsinn gemacht. Über den Winter ging es dann weiter mit der ersten Läufigkeit und danach hatten wir dann auf einmal eine neue Lotta. Plötzlich waren Leinenführigkeit und Gehorsam keine Fremdwörter mehr und viele vorher unmögliche Aufgaben waren auf einmal problemlos machbar. Dazu kam dann auch am anderen Ende der Leine mehr Vertrauen in die Maus und so durfte sie dann ab Februar auch ohne Leine mit uns laufen (an den ungefährlichen Orten wie der großen Schafwiese oder auf dem Weg zum Hauslerhof). Da funktioniert dann auch der Abruf meist. Aktuell lernen wir, nicht alles was so herum liegt ins Maul zu nehmen und zu fressen … Anti-Giftködertraining. Schwierig … wenn man so schnell und so verfressen ist … aber wir machen Fortschritte. Später kommt noch der Einstieg ins Spürhund-Training … das dürfte ihr gefallen und viel Spaß machen! Und dann geht es Ende Juni schon in den Sommerurlaub an die Schlei … inkl. Fahrrad und LottaMobil-Anhänger – bin schon ganz gespannt wie es ihr am Strand gefällt und wieviele Löcher da täglich gegraben werden müssen … Unser Garten sieht inzwischen nach Schrottplatz aus.